Ich konnte einfach nicht bis zum Frühjahr warten. Der Termin stand fest und das Wetter war gut. Also ab an den Fels.
Das erste Mal dass ich im Winter am Fels klettere, quasi ein neues Terrain.
Wir haben uns für diese Winterkletterei ein uns bekanntes Gebiet rausgesucht. Schwer war es nicht hierfür an den Kandelfelsen bei Waldkirch, in der Nähe von Freiburg zu gehen. Wie euch bekannt ist waren wir letztes Jahr erst dort. Der Breisgau ist bekannt für sein gutes und mildes Klima, und das haben wir auch bekommen.
Für die Anfahrt an den Kandel, sowie der Weg zum Felsen selbst verweise ich euch auf meinen ersten Bericht über den Kandelfelsen vom letzten Jahr.
Am Kandelfelsen angekommen suchen wir uns eine geeignete erste Route.
Zunächst war es zwar sonnig aber kalt war es schon. Wir behielten unsere dicken Jacken erst einmal an. Manu ist sogar mit Socken in seine Kletterschuhe eingestiegen. Er machte die erste Route. Eine 5+ nach UIAA. Für die kalten und teils nassen Verhältnisse der richtige Einstieg um „warm“ zu werden. Als Sichernder war es bestimmt um einiges kälter am schattigen Fuß des Felsen zu stehen als in Richtung Sonne zu klettern und sich zu bewegen.
Das Angebot an Routen am Kandel ist vielfältig. Von, UIAA, 4 bis 7 sind einige Routen richtig gut abgesichert. Manchmal würde man sich trotzdem in den ersten Metern ein oder zwei Bolts mehr wünschen.
Der Kandel bietet nicht nur für den Kletterhallen Kletterer Einseillängen sondern sogar Zwei-Seillängen Routen. Zum üben für größere Aufgaben in anderen Klettergebieten wie dem Donautal, Altmühltal oder gar den Alpen ist der Kandel daher optimal geeignet.
Wie man am besten von der Halle auf den Fels umsteigt, was man können muss erfahrt ihr hier.
Zurück zur Winterkletterei.
Wir haben also unsere ersten Routen hinter uns und freuen uns immer wieder wenn wir aus der Wand herauskommen und auf dem Kandel stehen und uns in der Sonne wärmen.
Doch kommt der Nebel aus dem Tal um Waldkirch immer näher. Ohne Sonne wird es schnell kalt. Das haben wir dann auch beim klettern selbst gemerkt. Die Finger wurden steif und gegen Ende der Routen haben wir sie dann auch teilweise nicht mehr so richtig gespürt.
Die Finger konnten wir dann während dem Klettern durch in die Hände pusten und reiben warm halten. Doch war es auch eine harte Angelegenheit. Zumindest für zwei Hobbykletterer wie wir es sind.
Eine letzte Route musste noch her. Die sollte es dann aber auch in sich haben. So haben wir uns die Route Bonatti-Pfeiler (UIAA 7) herausgesucht. Im Sommer ist eine Sieben machbar. Im Winter eine wahre Herausforderung. Nach einfachem Beginn wurde die Route schnell zäh. Doch mit Willenskraft und nicht nachdenkend an die kalten Hände haben wir sie gemeistert.
So beendeten wir im Nebel und bei eisigen Temperaturen unseren Klettertag indem wir unsere Sachen packten und auf den Gipfel des Kandel fuhren. Das obligatorische Gipfelbier bestand dem Schwarzwald gemäß aus einem Tannenzäpfle. Jedoch war es jetzt saukalt.
Als Fazit kann ich schlussfolgern, dass das Klettern Sommer wie Winter Spaß macht. Jedoch sollte es im Winter definitiv ein sonniger Tag sein. Der Fels sollte trocken sein und sich am besten in einer südlicher Ausrichtung befinden. Auch die Kleidung sollte warm warm und trocken sein. Dann macht auch das Klettern im Winter Spaß.
Wart ihr bereits im Winter klettern oder zieht es euch da eher auf die Skipiste? Sagt mir wo ihr im Winter am liebsten hingeht! Ich freue mich auf eure Kommentare und Nachrichten.