Endlich hat es geklappt! Mit Schneeschuhen geht es durch frischen und lockeren Schnee.
In der Nacht vorher hat es fast 20 cm Neuschnee gegeben. Die Wolken haben sich verzogen und die klare Luft ist kalt. Das Thermometer zeigt -11 Grad Celsius.
Die zuvor beim Sportgeschäft Sport Schmidt in Friedrichshafen ausgeliehenen Schneeschuhe kosteten 15 Euro und waren jeden Cent wert.
Auf der Suche nach der richtigen Tour wurde mein Freund Dario und ich in Vorarlberg fündig. In Fraxern bei Götzis haben wir den richtigen Ausgangspunkt ausfindig gemacht. In der Dorfstraße von Fraxern fährt man bis zu einem Holzlagerplatz. Hier kann man sein Auto abstellen.
Von diesem Parkplatz geht es auf einem ausgeschriebenen Wanderweg in einen Wald hinein, weg von der Dorfmitte.
Da wir uns auf einem Südwesthang befinden bekommen wir keine Sonne ab, am Morgen. Wir sind seit dem Neuschnee die ersten welche diesen Weg gehen. Daher bleibt dieser uns zunächst verborgen. Wir müssen uns von Markierung zu Markierung suchend den Weg erkunden und können nicht auf Spuren eines Vorgängers hoffen. Einzig bleibt uns die grobe Richtung, es soll noch oben gehen.
Wir kommen nach ca. einer halben Stunde aus dem Wald hinaus auf eine Weide. Zumindest in der schneefreien Zeit ist sie das.
Auf der Weide geht es einfach weiter in Richtung Berggipfel. Mit den Schneeschuhen am Fuß ist das kein Problem. Diese kann man, trotz steiler werdendem Weg und tieferem Schnee, mit der Steighilfe umstellen. Dann tritt man nicht mehr bis ganz nach unten mit der Ferse sondern der Fuß bleibt ein Stück weit gerader.
Ohne die Schneeschuhe würde es uns ergehen wie beim letzten Mal als ich mit Dario unterwegs war. Diese Winterwanderung wäre mit Schneeschuhen bestimmt ein Erfolg geworden.
Auf unserem Weg nach oben auf den Gipfel, kommen uns immer wieder frische Spuren von wilden Tieren vor die Augen.
Aber auch die Wegweiser sind eine Besonderheit. Tief eingeschneit zeigen sie uns doch den Weg.
Jetzt ist es fast halb elf. Seit zwei Stunden wandern wir auf den Gipfel der Hohen Kugel. Erst jetzt kommt die Sonne und die hat es in sich. Es wird warm und der Schnee wird schwerer. Es wird auch immer schwieriger die Schneeschuhe aus dem Tiefschnee zu heben, so wird es zur Mittagszeit noch richtig schweißtreibend.
Doch der Ausblick auf den Gipfel entschädigt die Anstrengung. Auch der Blick auf den Berghang dahinter. Dort kämpfen sich zwei Gänse durch den Tiefschnee. Die machen das aber ohne Schneeschuhe. Ob die wohl neidisch auf uns sind?
Am Gipfelkreuz angekommen bietet sich ein unbeschreiblicher Blick auf das Rheintal, das Alpstein mit dem Säntis und natürlich dem Bodensee.
Es weht ein eisiger Wind neben dem Gipfelkreuz. Das gute Linsengericht, von Dario zubereitet, schmeckt trotz der Kälte. Das obligatorische Gipfelbier bestand aus jeweils einer Dose Gösser Bier. Geschmeckt hat es gut.
Ein bisschen durchfrohren leerten wir unsere Dosen. Auf dem Rückweg kamen wir an der Skihütte des Skiverbands Hohenems vorbei. Glücklicherweise hatte diese auf. Ein sehr nettes Pärchen bewirtete am heutigen Tag die Hütte.
Es gab Kaffee für uns zum aufwärmen und der Wirt hatte Pizza gemacht. Diese gab es sogar umsonst. Nachdem wir diese Gastfreundlichkeit genießen durften machten wir uns wieder gestärkt auf den Rückweg.
Mit diesem herrlichen Panorama vor Augen stiegen wir von der Hohen Kugel wieder in Richtung Rheintal ab. Wieder zurück nach Fraxern, zu unserem Auto. Unseren eigenen Spuren hinterher konnten wir den Weg nicht verfehlen.
Diesen traumhaften sonnigen Tag konnten wir aufgrund der Schneeschuhe auf der Hohen Kugel genießen. Ein bisschen Anstrengung gehört natürlich dazu.
Am Auto angekommen waren wir insgesamt knapp 5 Stunden, mit Pausen, unterwegs.
Erzählt mir eure Geschichten über die Höhe Kugel oder eure Schneeschuherlebnisse. Ich freue mich schon drauf.
Super schöne Bilder. Weiter so !!!
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Danke
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