Das Alpstein ist ein traumhaftes Fleckchen Erde. Die Spitze des Appenzeller Landes ist wie man sich die Schweiz vorstellt. Hohe Berge und Almen so weit das Auge reicht, quasi eine Schweiz im Hosentaschenformat.
Mit meinem Freund Manu war ich im Alpstein, nicht nur um die schöne Landschaft zu genießen, nein auch damit wir uns mal wieder sportlich betätigen.
Klettern mit Gipfelbegehung war dieses Mal angesagt. Und zwar den 2020 Meter hohen III. Kreuzberg am südlichen Rand des Alpsteins.
Parken konnten wir auf einem privaten Parkplatz neben der Alpe-Sigel-Bahn. Dieser kostete lediglich vier CHF. Der Parkplatz befindet sich auf ca. 900 HM.
Gleich zu Beginn unseres Zustiegs geht es steil bergauf auf einer Schotterstraße. Gegen später wird aus der Schotterstraße ein breiter Wanderweg, welcher vorbei an friedlich grasenden Rindern führt bishin zu unserem ersten Etappenziel, dem Fälensee.
Um meinen Testschuh auch in alpinerem Gelände zu testen habe ich den Scarpa Mescalito eingepackt und habe die Tour mit diesem gelaufen.
Der Fälensee liegt auf ca. 1440 Metern in einem wunderschönen Tal zwischen zwei von Ost nach West verlaufenden Bergketten an dessen Ende der zweithöchste Berg des Alptseins thront, der Altmann.
Unser Zelt, sowie die nichtbenötigte Ausrüstung, lassen wir aufgebaut auf einer schönen Wiese der Fälenalpe. Für die Übernachtung mussten wir lediglich fünf CHF pro Person an die Alpe entrichten.
Unser Zustieg zu den Kreuzbergen führt vorbei an der Saxer Lücke, welche auf knapp 1650 Metern die Grenze zwischen den Kantonen Sankt Gallen und Appenzell darstellt.
Von der Saxer Lücke aus erkennt man im Südwesten bereits die Kreuzberge (schweiz. Chrüzberg). Von der Saxer Lücke aus gezählt beginnt es bei Kreuzberg 1 bis Kreuzberg 8 ganz im Westen.
Unser Ziel ist eben der III. Kreuzberg.
Von der Saxer Lücke gehen wir weiter in Richtung Westen, vorbei an der Roslenalpe. Ca. 75 Meter nach der Hütte kommen wir an einen markierten Findling. Vor diesem geht es nach schräg-links in Richtung des III. Kreuzberg. Dieser ist daher gut zu erkennen, da auf seiner Nordflanke eine „3“ gut zu erkennen ist. Anvisiert haben wir die kleine Lücke zwischen dem III. und IV. Kreuzberg. Dort beginnt unsere Kletterei.
Am Fuße der Wand legen wir unsere Klettergerätschaften an. Über zwei kürzere Seillängen, in geringer Schwierigkeit, gelangen wir an das kleine Joch zwischen den beiden Kreuzbergen.
Von hier gehen wir noch ein kleines Stück in Richtung Süden bergab um zum ersten Sicherungsplatz zu kommen. Dieser Sicherungsplatz ist knapp einen Meter vom Abgrund entfernt. Schwindelfreiheit ist dringend erforderlich.
Der Sicherungsplatz bedient das schmale und das breite Südrippli. Manu und ich haben uns für das schmale Südrippli entschieden. Diese Route ist anscheinend etwas schwieriger, was jedoch bei einer 4c im Gegensatz zu einer 3c nicht sehr ins Gewicht fällt.
So ging es in insgesamt vier Seillängen über dieses schmale Südrippli auf den III. Kreuzberg. Auf der linken Seite das Alpstein und rechts stets das mehr als 1400 Meter tiefere Rheintal.
Rein Klettertechnisch handelt es sich weder beim breiten noch beim schmalen Südrippli um eine anspruchsvolle Route. Die Exponiertheit der Routen jedoch ist eine Herausforderung für die Nerven. Zumindest wenn man noch nicht oft alpine Routen geklettert ist.
Die dritte Seillänge ist für die Nerven wohl am anspruchsvollsten. Gegen später lässt die Kletterschwierigkeit wieder etwas nach.
So gibt es in der vierten Seillänge eine Passage in welcher man lediglich auf dem Grat den Südripplis entlangspazieren kann. Wichtig ist hierbei, nie die Spannung und Konzentration zu verlieren.
Das Ende der Route markiert noch nicht den Gipgel. Trotz allem waren wir erleichtert die Route bezwungen zu haben.
Es bleibt am Ende noch ein kurzer Fußmarsch auf den Gipfel. Von diesem hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Rheintal.
Auf dem Gipfel ist sonst niemand, das Gipfelbuch weist zwar einen Eintrag vom letzten Wochenende auf aber nicht vom heutigen Tag. Demnach waren wir heute die ersten und wohl einzigen Bezwinger des Gipfels.
Ein relativ unspektakulärer Abstieg folgt dem Gipfel. Auf dem selben Weg machen wir uns auf in Richtung unseres Zeltes. Der See freut sich schon auf uns.
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