Power Wochenende auf der Lindauer Hütte – Teil 1

Klingt ja erst mal spannend – ein Power Wochenende! Eigentlich verbirgt sich dahinter lediglich eine kurze Wanderung, ein Klettersteig, ein Gastspiel am Fels und wieder eine kurze Wanderung.

Früh am Morgen treffe ich mich mit meinem Kletterpartner @bearthebeast in Bregenz. Auf den Parkplätzen direkt vor dem Stadion ist kostenloses Parken möglich. Also – weiter mit einem Auto ins Montafon. Wir haben Montagfrüh und die Straßen sind überraschend leer. Wir hoffen das in den Bergen ebenso anzutreffen. 

Ziel ist die Lindauer Hütte im Rätikon. Ein wunderschönes Hochtal zwischen Golm, Sulzfluh und Drei Türmen gelegen. Das Tal, Gauertal genannt, an sich ist sehr einfach über das Tschaguns auf einem befestigten Wanderweg zu erreichen. Noch einfacher geht es mit der Golmer Bahn. Wenn man viel vor hat am Wochenende sollte man sich alle Kräfte sparen aber das geht dann halt ins Geld. Außerdem darf man sich dann auch nicht über die Masse an Bergtouristen auf dem Golm aufregen. 

Von der Bergstation Golm sind es ca. 1,5 Stunden zu Fuß bis ins Gauertal mit der Lindauer Hütte. Eigentlich liegen die beiden Punkte fast auf einer Höhenline aber durch ständiges auf und ab kommt man doch leicht ins schwitzen. 

An der Lindauer Hütte angekommen können wir dort unsere Sachen, welche wir für unseren folgenden Klettersteig nicht benötigen, im Trockenraum deponieren.

Dann geht’s los. Mit leichterem Gepäck in Richtung Einstieg des Sulzfluh Klettersteigs. Dieser befindet sich in am Nordhang der Sulzfluh. Bis dorthin ist es aber auch schon eine ganz schöne Kraxelei. Entlang des Nordhangs geht es zunächst flach nach Osten bevor der Weg direkt wieder nach Südwesten abzweigt und man jetzt bergauf geht. Eine knappe Stunde nach der Abzweigung erreicht man den Einstieg zum Klettersteig. Über einem die Wand und unter einem ein schöner Ausblick ins Gauertal.

Spätestens hier sollte man den Helm aufziehen – Steinschlaggefahr! Natürlich kommt jetzt auch der Rest der Klettersteigausrüstung zum Einsatz. Gurt an und ab in die Wand. Die ersten Höhenmeter geht es steil bergauf. Immer weiter in Richtung des Gipfels. Vor lauter Anstrengung darf man den Ausblick nicht aus den Augen verlieren. Dieser ist nämlich herrlich wenn man sich am Stahlseil festhält und einfach mal in die andere Richtung schaut.

Nach knapp der Hälfte des Steiges erreicht man das Zuckerle der Tour. Aus dem Berg weht uns ein kalter Wind entgegen und das an einem hitzigen Sommertag. Der Wind kommt aus einem dunklen Loch mitten im Berg – der Gauerblickhöhle. Diese gilt es auf einer Länge von ca 350 Metern zu durchgehen.

Vorsicht – eine funktionierende Stirnlampe ist Pflicht!

Also, die Windjacke an, um sich in der Kälte keinen Schnupfen zu holen, und ab durch die Höhle. Nach ein paar Metern und wenigen Kurven ist es stockdunkel. Nur die Lichter unserer Lampen und das kleine Drahtseil, welches Auslandsaufenthalt dient, weisen uns den Weg tiefer in die Höhle hinein. In der Höhle kann man leicht die Orientierung verlieren – meiner Ansicht nach sind wir auf der anderen Seite des Berges wieder rausgekommen. Doch war es wieder das Gauertal.

Weiter die steile Wand hinauf. Auf gut in den Fels gearbeiteten Tritten und Stiften geht es weiter in Richtung Sulzfluh-Spitze. Doch auch für die erprobten Klettersteiger ist der Fels prädestiniert um sich am Drahtseil lediglich zu sichern aber den Fels zum halten zu nehmen.

Das Ende des Klettersteigs ist lediglich das Ende der steilen Wand. Dort oben angekommen befindet man sich auf einem unglaublichen Hochplateau, doch die Sulzfluh-Spitze ist noch immer in weiter Ferne. Ein ungefährlicher Bergwanderweg,  welcher nicht immer gut gekennzeichnet ist, führt schließlich zur Spitze. Auch hierfür muss man nochmal mindestens eine Stunde einberechnen. 

Auf der Spitze der Sulzfluh, in 2818 Metern Höhe, kann man die Aussicht so richtig genießen. Das Montafon mit seinem Höchsten, dem Piz Buin, bishin zur nördlichen Kette des Engadin und rüber in die schönen Täler der Schweiz lässt man seinen Blick schweifen. Es ist einfach unbeschreiblich. 

Warm einpacken ist auf dem Gipfel selbstverständlich. Trotz dem dass Sommer ist zieht es hier oben gewaltig. 

Abstieg erfolgt wieder über das selbe Hochplateau bis zum Einstieg in den Rachen. Dem Namen hat er wohl weil dieser Schlund, zwischen dem Hochplateau und der Kleinen Sulzfluh, eine Menge an Kies und kleineren Felsbrocken verschlingt. Diese liegen hier immer noch und laden, bei guter Sohle, zu einer Rutschpartie ein. Aber nicht vom Weg abkommen, hier kann es mal ganz schnell richtig steil und demnach Lebensgefährlich werden.

Nach dem Rachen kommt man wieder an der Einstiegstelle des Klettersteigs vorbei und auf dem selben Weg dann wieder zur Lindauer Hütte.

2 Kommentare zu „Power Wochenende auf der Lindauer Hütte – Teil 1

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