Durch den wilden Kastanienwald

Im November nach Italien? Ans Meer? Skifahren? Nein, auch das Wandern macht in Italien saumäßig viel Spaß.

Los geht es in Premeno am Langensee (Lago Maggiore). Das Dorf liegt auf ca. 800 Höhenmeter und demnach mehr als 600 HM über dem See. Zunächst geht es auf einem spärlich geteerten Weg nur bergab bis man in den Wald des Riserva naturale di Ghiffa hineinläuft. Im Frühjahr und Sommer hat man hier einen wunderbaren Wanderweg welchem man problemlos folgen kann. Doch gibt es im Herbst eher Orientierungsprobleme. Das Laub der Bäume stellt uns vor die Herausforderung den Weg ohne ersichtlichen Weg zu finden. Doch aus dem Laub sticht es immer wieder in den Schuh hinein. Das Laub, welches den Weg verdeckt kommt von dem Kastanienbäumen. Maroni – die Esskastanie.

Wohl dem der eine Tasche und Handschuhe mit dabei hat.

Den Waldweg weiter in Richtung Lago Maggiore gelaufen muss man einen kleinen Bach queren. Hier fehlt die Brücke, was einen aber nicht wirklich von der Querung abhält. Entweder nimmt man hier einen großen Anlauf oder legt sich den einen oder anderen großen Stein ins Wasser.Nachdem wir auf der anderen Seite des Baches angekommen sind geht es leicht bergauf auf einen etwas angenehmeren Weg. Hier kommen einem auch schon die ersten Kastaniensammler entgegen.

Vor uns liegen noch einige Kilo- und Höhenmeter. Nach einer scharfen Rechtsbiegung nimmt der Weg wieder seinen ursprüngliche Richtung ein – immer Richtung Seeufer nach unten.

Der Lago Maggiore liegt knapp unter den tief hängenden Wolken doch hat man an lichten Stellen immer wieder einen fabelhaften Ausblick.Vorbei an einer Wallfahrtskirche führt der Weg, jetzt als Höhenweg, knapp über dem See in Richtung Süden. Auf diesem Höhenweg sollte man vorsichtig sein. Immer wieder kommen einem „professionelle“ Maroni-Sammler entgegen. Wenn der Höhenweg auf das nächste Dorf, Cargiago, trifft führt dieser nun steil und stetig bergauf. Weg vom Dorf und wieder richtig rein in den Wald. Nachdem wir wieder den Bach überquert haben führt der Wanderweg durch Porteia. Einer alten verlassenen Ansammlung von Steinhäuser.

Diese Ansammlung wurde zur Zeit der Pest errichtet um hier die kranken Menschen auszusetzen. Eine leicht erdrückende Stimmung hängt über dem Dorf.

Porteia war die letzte Station unserer Wanderung. Noch eine letzte Viertelstunde bergauf und wir sind nach knapp neun Kilometern und fast 800 Höhenmetern am Ausgangspunkt in Premeno. Den „Gipfelprosecco“ haben wir uns jetzt richtig verdient. 🍾

Ein Kommentar zu „Durch den wilden Kastanienwald

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