Leimbach Trail
Einfach mal das Fahrrad packen und los. So hab ich das bislang gemacht. Doch hat mir da auch das richtige Bike und die richtige Einweisung in den Sport gefehlt.
Vor einigen Tagen habe ich dann meinen Freund Timo gefragt ob er mich mal in das Biken ein wenig Einblick geben kann.
Timo, als Besitzer von gleich zwei geeigneten Bikes, konnte mir eines zur Verfügung stellen.
Doch was für ein Bike brauche ich eigentlich? Welche Tour ist für mich als Anfänger geeignet? Und wie komme ich den Berg auf einem Trail wieder herunter? Diese Fragen konnte mir Timo im Laufe unserer Tour beantworten. Und ich werde euch, für euren Einstieg in den Bikesport, die Sache schmackhaft machen.
Zunächst einmal, um was geht es denn beim Biken? Man fährt mit einem Mountainbike auf einen Berg und rast diesen anschließend mit einer gehörigen Portion Mut, auf einem kleinen Pfad, hinunter in Richtung Tal.
Beides ist anstrengend auf seine eigene Art und Weise. Beim Hochfahren wird natürlich die körperliche Fitness auf die Probe gestellt. Je höher und steiler der Berg desto mehr Kondition und Kraft wird beansprucht.
Doch auch das Bergabfahren erfordert eine sehr hohe Konzentrationsfähigkeit und einen guten Gleichgewichtssinn. Man fährt teils mit hoher Geschwindigkeit auf Hindernisse auf, welche einem zum Verhängniss werden können wenn man nicht voll bei der Sache ist und seine Konzentration hoch hält. Und wie man weiß kommt eine langanhaltende Konzentration von einer guten Kondition.
Welche Bikes gibt es überhaupt?
Alle Fahrräder die unter den Begriff des Mountainbikes fallen könnten grundsätzlich für eine Bergtour verwendet werden. Aber vorsicht! Straßenmountainbikes zählen hier nicht dazu.
Der Oberbegriff des Mountainbikes ist für uns Laien geläufig, doch kommt man beim Ausleihen oder Kaufen eines Bikes in den Laden werden einem vom Verkäufer fragen nach der Bauart gestellt.
„Willst du ein Fully, Dirt Jump, Enduro? oder doch lieber ein Downhill oder Pumptrack?“ Bei dieser Frage stehen wir Laien wie vor einem bunten Hund.
Ich erkläre euch nur kurz die wesentlichen Unterschiede und Verwendungsgebiete der geläufigsten Bauarten.
So haben wir einmal ein All Mountain Bike:
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Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes „Fully“. Was soviel heißt wie Vollgefedert (Full Suspension). Also Front- und Hintere Gabel haben eine Federung. Die Federungen können auch gesperrt werden, sodass man leichter den Berg hinauffahren kann. Dieses Bike ist sowas wie der Allrounder bei den Mountainbikes. Für alles gut aber eben nicht perfekt.
Als zweites stelle ich euch ein Downhillbike vor:

Das Downhillbike ist für schnellstmögliche Abfahrten auf schwierigstem Gelände konzipiert und nicht für das Bergauffahren geeignet. Die Federungen lassen sich auch nicht sperren, sodass dieses Bike hauptsächlich für Rennen und Fun-Abfahrten mit Sesselliften als Aufstiegshilfe gebraucht wird.
Als letztes stelle ich euch das Dirtbike vor:
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Diese werden zum Befahren von sogenannten Kickern (Sprungschanzen) verwendet. Da es hierbei meist nur bergab geht und für die Sprünge an Gewicht gespart werden muss wird auch meist auf eine Gangschaltung verzichtet.
Ausrüstung:
Wichtig ist natürlich der Helm und stabile, feste Schuhe. Auch sollte man keine weiten Hosen tragen, da diese sich in der Kette oder den Speichen verhadern können – Sturzgefahr!
Timo hat mir ein All-Mountain Bike zur Verfügung gestellt. An das neue Bike habe ich mich dann erst mal mit Fahr- und Bremsübungen gewöhnt, was ich jedem nur empfehlen kann.
Jetzt aber zu unserer Tour. Diese führt raus aus der Stadt Friedrichshafen, durch Obstwiesen hinein in den Ortsteil Berg und ist super in der „DerBodensee“-App beschrieben. Von hier aus kommen wir endlich auf unbefestigte Wege.
In nördlicher Richtung geht es durch ein Ried und kleine Waldstücke auf schmalen Pfaden und über Wurzeln, entlang des Riedbachs, bis Hepbach.
Nach dem Gasthof Linde in Hepbach biegen wir auf die Fürstenbergstraße bergwärts ab.
Auf der Fürstenstraße hält man sich immer leicht rechts, dann fährt man unterhalb der Bäume des Gehrenbergs. Der Blick auf den Bodensee und die dahinterliegenden Alpen ist von hier oben atemberaubend. Wenn man die Tour zum ersten Mal fährt, ist ein kurzer Stopp obligatorisch. Um kurz Wasser zu trinken oder den Sattel neu einzustellen. Eine Ausrede um den Blick über die Landschaft zu werfen gibt es immer.
An den Bäumen angekommen geht es scharf nach links in den Wald. Auf einem forstwirtschaftlichen Weg fährt man einfach der Beschilderung „Gehrenbergturm“ nach.
Der Weg bis nach oben ist schon seit Hepbach steil, und doch kommen immer wieder kleine Strecken die noch steiler sind und viel Kraft oder ein gekonntes Spiel mit den Fingern an der Gangschaltung erfordert.
Man sollte beim Hochfahren nicht alle seine Kraft verschwenden, da man ja auch noch viel Konzentration braucht um die schmalen Trails abzufahren.
Die Route führt uns zum Gehrenbergtum. einem wunderschönen Ort um über den Bodensee, das Linzgau und die unter einem liegenden Ortschaften zu schauen. Wenn man noch genügend Kraft hat, dann ist der Blick von der Turmspitze überaus empfehlenswert.
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es wieder rauf auf’s Bike. Der von Timo zuvor ausgesuchte Trail, welchen wir gemeinsam abfahren, ist der sogenannte Leimbach Trail. Bevor wir losfahren erklärte mir Timo wie man sich richtig verhält beim Abfahren. Meinen Sattel musste ich noch nach unten schrauben und ging es schon los.
Dieser führt vom Gehrenbergturm in östlicher Richtung wieder in den Wald hinein. dort folgt man dem Fortsweg grob in südöstlicher Richtung. Ab hier sollte man sich auskennen oder jemanden dabei haben, der den Trail schon einmal gefahren ist. An verschiedenen Stellen gehen Biketrails bergabwärts durch den Wald. Doch nur einer davon ist der richtige und diesen sollte man kennen.
Der schmale Weg führt über Äste und hohe Wurzeln durch den wild zugewachsenen Wald. An manchen Stellen wird es saumäßig steil, doch mit der richtigen Technik geht es recht leicht. Der Sattel tief am Rahmen angesetzt, das eigene Hinterteil weit hinter dem Sattel, die Füße fest auf den Pedalen und die Hände immer Bremsbereit an der Lenkradstange. So sieht die richtige Haltung auf dem Bike aus.
Man muss zunächst seine eigene Geschwindigkeit finden und auf feuchte Wurzeln, die einen schnell ausrutschen lassen, aufpassen. Immer dem ausgefahrenen Pfad bergab fahren, dann kann man sich kaum verfahren. Doch sollten die Augen immer achtsam auf dem Weg und auch nach vorn gerichtet sein. Enge Kurven und steilen Abhängen können schwere Verletzungen verursachen.
Auf der Abfahrt wird man immer mutiger und die Geschwindigkeit wird schneller. Hier bitte nicht über das eigene Können fahren!
Am Ende des Trails kommen wir in Leimbach raus. Mitten im Wohngebiet endet der Trail. Das hieß dann wieder den Sattel nach oben drücken. Als ich das gemacht hab bin ich ausversehen mit meinem Unterschenkel an die Scheibenbremse gekommen. Macht das nicht nach – die ist nach der Abfahrt brandheiß.
Ein kleines Abenteuer für mich und lediglich die Feierabendstrecke für meinen Freund Timo.
Von hier aus fahren wir wieder in Richtung Friedrichshafen. Mit einem kleinen Stop im Biergarten vom Stärr Schorsch genehmigen wir uns Gipfelbier. Dieses jedoch direkt am See mit einem traumhaften Ausblick.
Meine erste Biketour war ein absolut tolles Erlebnis, natürlich auch dank meines Tourguides Timo. Ich kann das Biken getrost weiterempfehlen. Es ist anstrengend und erfordert viel Kraft und Kondition, es macht aber auch sauviel Spaß und man erlebt viel von der Landschaft um einen herum.
Wart ihr schon einmal biken? Welche Trails seid ihr gefahren? Oder wart ihr sogar schon einmal auf dem Gehrenberg! Erzählt mir von euren Touren und gebt Tipps an die Comunity weiter!