Saulakopf Klettersteig

Der Klettersteig auf den Saulakopf war schon, seit Beginn meiner Kletterei, ein Traumziel für mich. Doch jedes Mal wenn ich nur das Wort Saulakopf in den Mund genommen habe hat es sofort angefangen zu regnen.

Bestimmt ein dutzend Mal bin ich gut vorbereitet zuhause gestanden und habe ungläubig auf den Wetterbericht gestarrt. Zweimal bin ich sogar auf gut Glück nach Österreich gefahren um dann doch nur enttäuscht wieder umzudrehen.

Doch heute sollte es endlich klappen. Mein Freund Thomas und ich haben uns einen wolkenfreien Morgen im späten Sommer ausgesucht um den Saulakopf über seinen Klettersteig zu bezwingen.

Frühmorgens parken wir das Auto direkt an der Talstation der Lünerseebahn. Hier ist das Parken sogar kostenlos. Nachdem wir unsere Bergstiefel geschnürt und die Jacken übergezogen hatten gehen wir über den sogenannten Bösen Tritt eine knappe Stunde bis zum Lünersee. Das ist quasi erst einmal das Warmlaufen.

Nach dem Bösen Tritt quert man den Lünersee an der Douglasshütte vorbei. Nach dem Staudamm muss man allerdings wieder ein kleines Stück absteigen. Doch man muss nicht lange warten bises wieder bergauf geht.

Ein Nachteil ist, dass man sich nun auf der Westseite des Berges befindet, weshalb man sich am frühen Morgen dann doch ein bisschen wärmer anziehen sollte.

Über einen kleinen Bergwanderpfad geht es teils über Geröll und teils über wilde Wurzeln hinweg. Am Ende dieses kalten Aufstiegs gelangt zwischen den Saulakopf und dem Nördlichen Schafgafall ins Saulajoch. Hier erwarten uns die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Auf dem Saulajoch kommt man am Abstieg des Saulakopfes vorbei. Der Weg ist gut ausgeschildert.

Nach dem Saulajoch kommen wir oberhalb der Heinrich-Hueter-Hütte vorbei. Hier geht es wieder steil zur Wand durch ein Schotterfeld. Der Weg ist hier mit kleinen Steinfiguren gut ausgeschildert bis zum Einstieg des Klettersteigs.

Hier lohnt es sich, zumindest den Helm am Anfang des Schotterfeldes anzuziehen. Denn die Wand die es zu bezwingen gilt ist sehr hoch, wenn man einmal davor steht.

Am Beginn des Klettersteiges hat man genügend Platz sich den Klettergurt und das Sicherungsgerät anzulegen.

Zunächst quert man unterhalb der Wand diese bis man an die erste kleinere Schwierigkeit gerät. Eine fast fünfzehn Meter hohe, überhangende, Leiter.

Doch danach wird es nicht viel einfacher. Der Steig bietet Querungen und steile Kletterpassagen ohne Eisentritte. Ein richtiger Traum für alle Klettersteiger.

Kurz vor dem Highlight des Klettersteiges wurde sogar ein Notausstieg in den Fels gehauen. Hier kann man nach links abbiegen und gelangt recht schnell auf den Abstiegsweg vom Saulakopf.

Das Paradestück kommt unterhalb des Gipfels. Eine steile Hängeleiter auf über 2000 Metern Höhe. Diese verspricht nicht nur tolle Bilder sondern auch bei Wind ein schwindelerregendes Erlebnis.

Wer nicht ganz schwindelfrei ist oder sich beim bisherigen Aufsteig zu arg verausgabt hat, kann auch eine Umleitung nehmen und gelangt nach ca. 30 Höhenmetern wieder auf den ursprünglichen Klettersteig.

Die Aussicht von oberhalb der Leiter ist kaum zu beschreiben. Die Gipfel und Täler des Montafon und des Rätikon liegen vor einem und man muss vorsichtig sein, dass man sich hier nicht in der schönen Aussicht verliert.

Noch ein letztes Mal geht es auf die Eisenstufen steil bergauf. Eine letzte Anstrengung.

Die Wolken ziehen zu und es weht ein frischer Wind. Die Sulzfluh weiß dass ich da bin, denn das Wetter wird schlechter. Doch dieses Mal hat es geklappt. Vom Gipfel hat man einen tollen Blick über das Rätikon und das Montafon. Vorarlberg wie man es liebt.

Der Abstieg erfolgt über den Westhang der Sulzfluh. Gut ausgeschildert folgen wir dem Weg bis zum Saulajoch hinunter. Von hier aus kennen wir uns aus. Der selbe Weg wie beim Aufstieg.

Tipps:

Morgens am besten von Vandans aus loswandern. Man vermeidet die vielen Touristen des Lünersees, aufgrund der Bahn, und die Kälte der Westseite wegen des Schattens.

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